treuka - Die Zukunft der Arbeit

Einem Bild ist es zunächst nicht anzusehen, wer es geschaffen hat. Im besten Fall erzählt es eine Geschichte, versprüht eine Atmosphäre, die Betrachterinnen und Betrachter darauf bringt, dass es etwas jenseits der konkreten Wahrnehmung gibt, das es zu ergründen lohnt.
Bei den Zeichnungen von treuka löst zuerst ein subtiles Zusammenspiel von gezeichneten Figuren und malerischen Flächen, Überlagerungen und prägnanten Leerstellen einen Sog aus, dem man sich nicht entziehen mag.Die Vielfalt an Stilen, Motiven und die sich immer wieder in den Vordergrund spielende Leere generiert ein lebendiges Miteinander, für das es geheimnisvolle Regeln zu geben scheint.

Beschäftigt man sich mit dem Dahinter, entdeckt man, dass es sich bei treuka um eine Gruppe von zwei Zeichnerinnen und einem Zeichner handelt. Felix Carl, Annette Stieger und Tamara Trölsch . Seit dem gemeinsamen Studium an der Freien Kunstschule Berlin, entwickeln sie ein Gruppenkonzept, das ihnen und dem Publikum neben rätselhaften Bildern einen spielerischen Zugang zur Reflektion gesellschaftlicher und ökonomischer Verhältnisse bietet.

Über die Jahre entwickelten sie für die alltägliche Arbeit spezielle Strategien, um die man wissen sollte, möchte man sich treuka weiter nähern. Das Rätsel um die Leichtigkeit die von der Gruppe wie den Zeichnungen ausgeht, entspringt beispielsweise einem Kästchen, in dem Besucherinnen und Besucher von treuka-Ausstellungen Vorschläge für Bildtitel hinterlassen.

Betrachtet man nun noch mal die Zeichnungen wird das Zusammenspiel
von Individuum und Kollektiv auch auf grafischer Ebene erkennbar:
Die Kompositionen, basierend auf Bedürfnissen, Arbeitsweisen und
ästhetischen wie inhaltlichen Vorlieben einzelner, offenbaren den
Betrachterinnen und Betrachter nicht die Persönlichkeiten, wohl aber
die Interessen einer Gemeinschaft, die bereit ist andere zu integrieren.
Und sei es über die Leerstellen in den Zeichnungen, die es zu füllen gilt.

MEIKE JANSEN


treuka on tv
Deutsche Welle.mov 4'32", 7,5mb